St. Martin

Wenn St. Martin Einzug hält,
färbt sich herbstlich unsre Welt.
Nebel wallen auf und nieder,
die Laternen leuchten wieder.
Seinen Mantel, seinen warmen,
teilt St. Martin mit dem Armen.

Kräftig gärt der neue Wein.
Bald kehrt schon der Winter ein.
Auch die Tiere werden scheuer
und im Dunkeln brennt ein Feuer.
Seinen Mantel, seinen warmen,
teilt St. Martin mit dem Armen.

Früher kommt die Nacht herbei.
Bald verstummt des Tages Schrei.
Wenn des Jägers Schüsse knallen,
hört man auch sein Jagdhorn schallen.
Seinen Mantel, seinen warmen,
teilt St. Martin mit dem Armen.

In der Erde ruht die Saat.
Folgen wir der guten Tat.
Helft, o helft die Wunden heilen,
laßt uns wie St. Martin teilen.
Seinen Mantel, seinen warmen,
teilt St. Martin mit dem Armen.