Efeu

Efeu freut mich, ohne Scherzen,
Efeu geht mir tief zu Herzen,
weil er unsere Gräber ziert
und auch grün bleibt, wenn es friert.

Kälte kann den Wuchs nicht hemmen.
An Ruinen, Felsen, Stämmen,
an den Mauern, überm Tor
rankt er zeitlos sich empor.

Efeu rankt sich um die Bäume
bis zur Krone. Welche Träume
mag er wohl dabei empfinden,
sich so mühsam hochzuwinden.

Will er sich im Klettern üben?
Will er aus dem Grau, dem trüben?
Immer gleich ist sein Gesicht.
Grün ist für das Auge Licht.

Efeuranken leben länger.
Sind ein Paradies für Sänger,
für die treue Vogelschar,
für das Leben hier gebar.

Dauerhaft ist sein Geranke.
Kühn und hilfreich der Gedanke,
so zu bleiben allezeit.
Vorbild der Beständigkeit.

Stets derselbe, doch erhaben,
wächst er auch im schlichten Graben.
Er will bleiben, wie er ist,
daß du weißt woran du bist.

Efeu ziert der Gärten Bögen.
Leute, die Romantik mögen,
können nicht auf ihn verzichten,
so wie ich bei meinem Dichten.